„MISCHUNG – ERKENNTNIS DURCH KUNST”

Mit unbändiger Freude laden wir Sie zur Eröffnung des Projekts „Mischung – Erkenntnis durch Kunst” ein.

Die Ausstellung „Mischung – Erkenntnis durch Kunst”
23. November um 17.00 Uhr
Ort: Grundschule Nr. 2, Lewkonia-Straße 2, 44-152 Gliwice
Ausstellung verfügbar: 23.11.2023 – 01.12.2023

Diese einzigartige Ausstellung ist das Ergebnis monatelanger kreativer Arbeit vieler wunderbarer Menschen, die die Gemeinde Wolfskehle, das Atelier für künstlerische und gestalterische Aktivitäten, das Zentrum für Sozialarchive und das Haus für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit vertreten.

Wir haben ein besonderes Archiv geschaffen, denn es ist ein künstlerisches Archiv, und es ist eine Fülle von Bildern, Fotografien und kreativen Aktivitäten der lokalen Gemeinschaft aus Wilcze Gardło. Eingebettet in die Idee des sozialen Archivs ist eine Sensibilität für den Menschen und seine Geschichte, unabhängig von Herkunft, Sprache oder Erfahrung. Und es ist der Mensch und seine einzigartige Geschichte, eingelegt in eine bestimmte Mikro-Gemeinschaft und lokale Geschichte, die unser Protagonist ist. Unser Medium ist die Kunst.

Wilcze Gardło, ein Stadtteil von Gliwice, ist ein solcher Ort mit einer interessanten Gemeinschaft und einem reichen kulturellen Erbe. Diese in den 1930er Jahren gegründete Siedlung sollte hauptsächlich von NSDAP-Funktionären, SA- und SS-Mitgliedern bewohnt werden. Die ersten Familien von SA-Mitgliedern zogen 1940 hier ein. Das von dem Briten Ebenezer Howard geprägte und von Karl Schabik, einem deutschen Architekten, Baurat und Stadtrat, in Eichenkamp (pol. Wilcze  Gardło) verwirklichte Konzept einer Gartenstadt sollte lediglich den Bewohner*innen dienen. Sie wurde jedoch von der nationalsozialistischen Ideologie aufgegriffen und für die Propaganda genutzt. Der Bau der Siedlung wurde nach Kriegsende unterbrochen und erst 1946 fertiggestellt. Nach dem Krieg ließen sich vor allem Vertriebene aus dem Osten, aus Lemberg, im verlassenen Gliwice nieder. Die ersten Nachkriegssiedler in Wilcze Gardło waren ebenfalls Repatriierte aus Frankreich – hauptsächlich Arbeiter und Bergleute, die vor dem Krieg in den dortigen Bergwerken beschäftigt waren. Später siedelten sich auch Neuankömmlinge aus Schlesien an, die in den Stahlwerken, Bergwerken und zahlreichen Industriebetrieben von Gliwice arbeiteten. So sickerten verschiedene historische Erfahrungen in Wilcze Gardło ein. Um diese einzigartigen Geschichten ans Licht zu bringen, beleuchten wir alle Aspekte der lokalen Geschichte und ergänzen sie mit neuen Geschichten, die von den heutigen Bewohnerinnen und Bewohnern stammen.

Die Ausstellung besteht aus Fotografien, Gemälden und Artefakten, die im Rahmen der Kunst-, Fotografie- und Bildungswanderungen in Wilcze Gardło entstanden sind. Jedes Objekt hat eine eigene Geschichte, die vom Betrachter gelesen und erlebt werden kann. Wir möchten mit dieser Ausstellung auch eine Inspiration für weitere kleine Gemeinschaften in den kulturellen Grenzgebieten sein, die auf der Suche nach ihrer Identität und Gemeinschaft sind und Kunst, Geschichte, Bildung und Kultur als Weg und Methode nutzen.   

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Mitwirkende: Weronika Giepart, Alicja Mainusch, Jacek Malczewski, Barbara Piernikarczyk, Izabella Rataj, Anna Sośniak, Grażyna Świdergoł
Kuratorinnen: Katarzyna Hojok-Bierkowska, Katarzyna Opielka
Fotografin: Katarzyna Łata

Grafikdesigner: Tomasz Bierkowski
Projektkoordinatorin: Katarzyna Opielka
Organisatoren: Haus für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit, Studio für künstlerische und gestalterische Aktivitäten
Projektpartner: Zentrum für Sozialarchive

Das Projekt wird durch das Deutsche Konsulat in Opole finanziert.