Wissen Sie, wie sich ein zweisprachiger Verstand von einem einsprachigen unterscheidet? Wie funktioniert der Prozess des Sprachenlernens? Welche Arten von Zweisprachigkeit gibt es und was sind gute Praktiken für den Spracherwerb? Welche sozialen und psychologischen Probleme kann die Zweisprachigkeit verursachen?
Viele Regionen in Polen – darunter auch Ober- und Niederschlesien – sind durch ein reiches kulturelles Erbe und den Einfluss verschiedener sprachlicher, kultureller und sozialer Traditionen gekennzeichnet. Zweisprachigkeit ist ein weltweit verbreitetes Phänomen. Viele Familien in Polen ziehen ihre Kinder schon seit vielen Jahren zweisprachig oder mehrsprachig auf; dennoch ist festzustellen, dass es immer noch Vorurteile gegenüber dieser Erziehungshaltung gibt und Skepsis gegenüber der zweisprachigen Erziehung vorherrscht. Auch die aktuelle Migrationssituation in Polen zeigt, dass die sprachliche Vielfalt in unserer Gesellschaft nicht ignoriert werden kann.
In diesem und im kommenden Jahr wollen wir eine Ausstellung mit dem Titel „Dinge sprechen viele Sprachen – über Zweisprachigkeit” vorbereiten. Unser Ziel ist es vor allem, zweisprachige und mehrsprachige Familien und Einrichtungen, die Multikulturalität fördern, zu stärken und zu inspirieren. Die Ausstellung wird eine der Aktivitäten sein, die sich an diese Gemeinschaft richten. Wir werden u. a. die Auswirkungen der Zweisprachigkeit auf die kognitive Entwicklung und die Beziehung zu anderen menschlichen Kompetenzen aufzeigen. Wir werden die Prozesse beschreiben, die im Kopf von Zweisprachigen ablaufen, wie Informationen verarbeitet werden und was die interlinguale Übertragung konkret beinhaltet. Außerdem werden wir Persönlichkeiten der Mehrsprachigkeitsforschung wie Uriel Weinreich, Ellen Bialystok oder Wolfgang Klein vorstellen. Wir werden die Ergebnisse unserer Arbeit auf der zweisprachigen Website von Online-Museum www.muzeum.haus.pl präsentieren.
Ziel der Ausstellung ist es vor allem, ein besseres Verständnis von Zwei- und Mehrsprachigkeit bei Kindern und Erwachsenen zu vermitteln und mit Mythen rund um die Zweisprachigkeit aufzuräumen.
Die erste Phase des Projekts (Recherche) wird vom Marschallamt der Woiwodschaft Oppeln und dem Institut für kulturelle Beziehungen mit dem Ausland (ifa) finanziert.