Begegnungen mit Kunst, Wissenschaft und Technologie

Im Oktober wurde eine Reihe von theoretischen und praktischen Bildungsbegegnungen im Rahmen des Projekts „Schlummernde Erinnerung – von Baildon* zu Troplowitz**“ abgeschlossen, das in der Bau- und Keramikschule in Gliwice stattfand. Das war sechs einzigartige pädagogische Begegnungen mit Kunst, Wissenschaft und Technologie.

Die Jugendliche besuchten zwei Gleiwitzer Nekropolen – den Hüttenfriedhof in der Robotnicza-Straße und den alten jüdischen Friedhof in der Na-Piasku-Straße. Diese beiden Friedhöfe, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt wurden, sind ein Fragment des gemeinsamen polnisch-deutsch-jüdischen Erbes in Oberschlesien.

An dieser Stelle möchten wir Seweryn Botor, Szymon Malinowski und Wojciech Zieliński, unseren wunderbaren Lehrer, von ganzem Herzen für die Vorbereitung und den reibungslosen Ablauf des Workshops danken. Beifall gebührt auch den Schüler*innen für ihre Bereitschaft zur Teilnahme und ihr Interesse an der lokalen Geschichte. Auf diese Weise hat eine Gruppe junger Menschen einen Teil des europäischen Erbes in der Region gepflegt und in Erinnerung gerufen. BRAVO!

Nicht zuletzt gilt unser herzlicher Dank Anna Gołębiowska, einer Fotografin, für ihre Beharrlichkeit und ihr künstlerisches Auge. Die Fotos sind phänomenal geworden!

Wir freuen uns, dass der Bildungs- und Pädagogikteil – einschließlich der Themen Fotogrammetrie, Bildhauerei, Fotografie, soziale Archivierung, lokale Geschichte – abgeschlossen ist! Die Digitalisierungsphase und die Vorbereitungen für die Erstellung einer Online-Ausstellung und eines sozialen Archives liegen noch vor uns.

Das Projekt wird vom deutschen Generalkonsulat in Breslau mitfinanziert und in Zusammenarbeit mit dem Bau- und Keramikschulkomplex, der Jüdischen Gemeinde in Kattowitz, der Initiative „Alter jüdischer Friedhof“ und dem Zentrum für soziale Archivierung in Warschau durchgeführt.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Programms „Spójnik“ statt, das Teil der Bemühungen von Kattowitz und der Metropole Oberschlesien ist, Kulturhauptstadt Europas 2029 zu werden. Sie wurde mit Mitteln aus dem Haushalt der Metropole Oberschlesien realisiert.

* Baildon – Industrieller, Ingenieur, gilt als Vater der modernen Eisenverarbeitung. Er stammte aus Schottland, aber sein ganzes Berufsleben war mit Oberschlesien verbunden. Sein Grabstein befindet sich auf dem Eisenhüttenfriedhof in der Robotnicza-Straße in Gliwice.

** Troplowitz – Oscar Troplowitz, Erfinder der Nivea-Creme und Inhaber der Firma Beiersdorf. Geboren in Gleiwitz. Im Alter von sieben Jahren zieht er mit seinen Eltern nach Breslau und ist später auch in Berlin, Poznań und Hamburg tätig. Seine Großeltern Salomon und Friedricke Troplowitz sind auf dem alten Friedhof in der Na-Piasku-Straße in Gliwice begraben.